Gute Nachbarn reden miteinander: darüber, was sie verbindet, bewegt oder auch stört. Dialogplattformen helfen bei Ausbauvorhaben den wechselseitigen Austausch mit dem Umfeld zu intensivieren und ermöglichen allen Seiten, ihre Positionen und Inhalte, in geordnetem Rahmen, sachlich darzustellen. Der richtige Aufbau schafft Funktionen, mit deren Nutzung zentrale Ziele in der Akzeptanzbeschaffung erreicht werden.

Zentrale Anlaufstelle

Ob Informationen zu Ausbau, Klimaschutz oder Nachhaltigkeit – eine Nachbarschaftsplattform bietet einen intuitiven Zugang rund um die zentralen Themen des jeweiligen Projekts. Die Inhalte werden in einfacher Sprache vermittelt, anschauliches Bildmaterial sowie verständliche Grafiken unterstützen die eingängliche Vermittlung von Inhalten. Passt es zum Projekt, sind auch Videoformate eine sinnvolle Ergänzung. Visuelle Reize werden von Rezipienten erwiesenermaßen schneller aufgenommen und im Nachgang besser behalten. Alle Inhalte stehen öffentlich zur Verfügung, sodass Interessierte auch ohne Anmeldung Beiträge verfolgen können. Gleichzeitig werden etablierte Kanäle wie die Webseite oder neue Formate der Umlandkommunikation – zum Beispiel Touren oder Nachbarschaftszeitungen – in den Beiträgen aufgegriffen und gefördert.

„Bleib immer auf dem Laufenden. Wenn etwas Relevantes für dich passiert, hier bekommst du es mit.“

Möchten die AnwohnerInnen aktiv in den Dialog treten, ist dies nach datenschutzkonformer Anmeldung ohne Umschweife möglich. Nach erfolgreicher Registrierung eröffnen sich Interaktionsmöglichkeiten wie die Nutzung der Kommentarfunktion oder das Teilen einzelner Inhalte auf anderen Plattformen. Zusätzlich ermöglichen Reaktionen – zum Beispiel Zustimmung durch einen „Like-Button“ ­, Umfragen und Abstimmungen – ein aussagekräftiges Stimmungsbild.

NutzerInnen bleiben dank Push-Funktion über Antworten und neue Beiträge in der jeweils gefolgten Themenkategorie informiert. Das schafft ideale Bedingungen für einen lebendigen Austausch. So unterstreicht die Plattform eine gelebte Dialogbereitschaft mit den Stakeholdern. Denn auch, wenn eine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft dauerhaft vorhanden ist, wird der Austausch im Rahmen der Plattform aktiv gesucht und eingefordert.

Geordneter Dialog

Auf der Plattform findet ein themenorientierter Dialog mit der Anwohnerschaft und anderen vom Vorhaben Betroffenen sowie Interessierten statt. Relevante Themen werden im Vorhinein einem umfassenden Monitoring unterzogen und für formale Verfahren aufbereitet. Im Gegensatz zu den vorhandenen sozialen Kanälen wie Twitter oder Facebook werden mit der Plattform Filterblasen und Echoräume durchbrochen.

Die Vorhabentragenden entgehen so einer bereits in Gruppen organisierten Fundamentalopposition, die einen ordentlichen Dialog auf den einschlägigen Plattformen bewusst stören könnte. Ein eigener Kanal mit klaren Bedingungen für alle schafft eine ausgeglichene Gesprächsatmosphäre. Dies hilft beim Aufbau einer respektvollen Umgebung und fördert zielführende Debatten.

Dies lässt eine neue Qualität von Dialog, Beteiligung und Engagement entstehen. Allen Seiten wird ermöglicht, Inhalte zu vermitteln und eigene Positionen sachlich zu erörtern. Dazu gehört auch die Einbindung und Aktivierung von AnwohnerInnen und Partnern: Zulieferer, Shops oder ÖPNV erhalten so eine gesonderte Sichtbarkeit und Kommunikationsmöglichkeiten.

Der Austausch gestaltet sich niedrigschwellig, das bedeutet: Die Nachbarinnen und Nachbarn können über die Plattform Fragen stellen, Hinweise geben, Zustimmung und Nicht-Zustimmung artikulieren oder weitere Reaktionen zu Aussagen oder Informationen zum Ausdruck bringen.

Mithilfe von Umfragetools werden Diskussionen gelenkt und im Nachhinein ausgewertet. Das daraus entstehende Feedback liefert Einblicke, was aus Stakeholdersicht gelungen ist und welche Missstände im weiteren Prozess näher betrachtet werden müssen. AnwohnerInnen werden aktiviert, indem sie zu Aktionen eingeladen oder aufgerufen werden. Darunter können auch Abstimmungen zum nächsten Sponsoring-Projekt des Vorhabenträgers fallen.

Ein wichtiges Signal liefert die gelebte Transparenz der Initiierenden. Alle Teilnehmenden am Dialog sind erkennbar, zudem wird jeglicher Austausch dokumentiert und ist somit für alle abrufbar und nachvollziehbar.

Was sind die Ziele?

Dialogplattformen bieten ein breites Spektrum an kommunikativen Maßnahmen, welche sich in kurz- und mittelfristige Kategorien unterteilen. Im ersten Schritt geht es darum, den direkten Kontakt mit der jeweiligen Region aufzunehmen. Darüber hinaus sollen zentrale Themen und Argumente bekannter gemacht und in den Bürgerdialog miteingebracht werden. Neben einer hohen Interaktion der Anwohnenden wird hierbei auch eine Beteiligung im Sponsoring-Prozess angestrebt.

Mittelfristig ermöglicht die Plattform, Fragen und Themen vor Beginn eines Planfeststellungsverfahrens einzuholen. Dies hat den Vorteil, dass im Vorfeld tiefergehende Antworten formuliert werden können, damit Fragestellende direkt umfassende Informationen erhalten. Aus bereits erwähnten Gründen liegt ein weiteres Ziel darin, die Diskurse von Twitter und Facebook auf die Plattform zu verlegen. Des Weiteren wird die Wahrnehmung des sozialen Engagements erhöht, Unentschlossene informiert und Fürsprecher aktiviert.

Mehrwert und Relevanz der geplanten Projekte sollen für die Nachbarschaft unmittelbar erkennbar sein. Dabei hilft Aktualität: Die Menschen erfahren Neuigkeiten über Entwicklungen zuerst auf der Dialogplattform. Die direkte Bereitstellung von Informationen vermittelt einen proaktiven Eindruck. Da nicht alle behandelten Themen für die Nachbarschaft gleichermaßen interessant sind, werden die Inhalte auf der Plattform regional- oder themenspezifisch aufgeteilt.

Die Menschen und ihre persönlichen Geschichten, sind Kernelement der Plattform, welche mit Daten zum Projekt angereichert werden. Das verleiht dem Auftraggebenden ein nahbares Auftreten und prägt das Bild des guten Nachbarn.

Die schlussendlichen Ziele sind verbesserte Stakeholderbeziehungen sowie eine positive Wirkung auf das Image und die Wahrnehmung des ausbauenden Unternehmens. Die dadurch entstandene, neu geschaffene Akzeptanz vergrößert die Handlungsspielräume und erleichtert den Weg zur Zielerreichung maßgeblich. Das ebnet den Weg für nachhaltigen und langfristigen Erfolg.

Nachbarschaftsplattform für Ihre Akzeptanzkommunikation

Eines der Tools für erfolgreiche Dialoge mit Bürgerinnen und Bürgern, sind Nachbarschaftsplattformen, die zum sachlichen Austausch miteinander und untereinander einladen.